Ist eine von den japanischen Samurais stammende Art der waffenlosen Selbstverteidigung. Jui Jitsu kann man in jedem Alter erlernen und bietet vielfältige Möglichkeiten in der Selbstverteidiung, so z.B. auch die Stärkung des Charakters und des Selbstvertrauens, um Konflikte auch friedlich zu lösen. Den genauen Entstehungszeit von Jiu Jitsu ist nicht genau festellbar, wichtig ist aber, dass sich diese Kampfkunst durch das Grundprinzip ‚,Nachgeben um zu Siegen‘‘ geprägt ist. In einer der Entstehungsmythen wird die Geschichte des Akiyama Shirobei Yoshitoki erzählt, der die erste Schule der ,,Kunst der Nachgiebigkeit‘‘ gründete.
Zum Beginn der Lehre des Jiu Jitsu lernt der Schüler die Kihon (=Grundschule) bestehend aus Schlag- , Stoß-, Tritt- und Beintechnikern sowie die Ukemi (=Fallschule) um Verletzungen so gut als möglich zu vermeiden. Danach lernt man den Einsatz von Hebeln, Würfen und Festlegetechniken und auch die waffenlose Verteidigung gegen die eigene Person als auch gegen Dritte (Bsp. Würgen, Handgelenksfassen, Tritte usw.). Weiters wird auch noch der Bodenkraft unterrichtet. Zu Beginn jeder Trainingseinheit wird die allgemeine Kondition durch intensives Training trainiert.
Für Jiu Jitsu gelten strenge Höflichkeitsregeln und auch Regeln für die Übung von Kampfkünsten. Weiters muss man beim Jiu Jitsu einen sogenannten ,,Keikogi‘‘ tragen. Das ist ein spezieller Anzug. In dieser Kampfkunst gibt es ein hierarchisches System, das durch die Farbe des Gürtels (jap. Obi) deutlich wird. Hierbei unterscheidet man noch zwischen den Schülergraden (Kyu Grade od. Mudansha) und Meistergraden (Dan Grade od. Yüdansha).
Aus Jiu Jitsu haben sich viele andere Kampfkünste entwickelt. Judo ist ein wurflastiger Stil des Jiu Jitsu. Beim Aikido stehen auslagernde runde Bewegungen im Vordergrund. Eine relativ weit verbreitete Art des Jiu Jitsu ist das noch junge deutsche Ju Jutsu. Dies ist Jiu Jitsu mit vielen anderen Einflüssen zusammengesetztes System. Weiters gibt es noch eine brasilianische Art des Jiu Jitsu, wobei hier der Fokus auf dem Bodenkampf liegt.