Iaido bezeichnet die „Kunst des Schwertziehens“, welche aus der japanischen Kampfkunst der Samurai entstanden ist. Das Schwert wird dabei so gezogen, dass es während des Ziehens bereits als Waffe verwendet werden kann. Der Samurai Hayashizaki Shigenobu soll der Legende nach im 16ten Jahrhundert die Kunst des Schwertkampfes eingeführt haben. Diese Technik bekam den Namen „Battojutsu“, was wörtlich übersetzt die „Kunst des Schwertziehens“ bedeutet und demnach auch die älteste Bezeichnung für Iaido sein soll.

Die einzelnen Silben des Wortes Iaido haben ebenfalls unterschiedliche Bedeutungen: das „i“ umfasst die sowohl körperliche als auch geistige Anwesenheit, das „ai“ steht für die Übereinstimmung und das „do“ bedeutet der Weg oder das Prinzip. Für die Kampfkunst des Iaido verwendet man das „Katana“ (ein japanisches Langschwert), welches ein- oder beidhändig geführt wird.
Um die Bewegungsabläufe richtig einzustudieren, beginnen Anfänger meistens mit einem Holzschwert („Catana“) beginnen, wohingegen Fortgeschrittene in der traditionellen Kleidung („Hakama“ und „Keikogi“) ein Übungsschwert („Iaito“) benutzen, um die Kunst des Ziehens korrekt zu erlernen. Nur die erfahrenen erhalten zum Üben ein echtes Schwert mit scharfer Schneide („Shin-Ken“), da die Herstellung solcher Schwerter auch eine kostenpflichtige Genehmigung unterliegt.
Das Ziel der Kampfkunst des Iaido ist es jedoch nicht, gegen einen echten Gegner bestehen zu können, sondern sowohl die eigenen Fähigkeiten als auch die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Der Fokus soll sich auf die präzise und sichere Ausführung der Bewegungsform („Kata“) beziehen, wobei der Körper, der Geist und das Schwert eine Einheit bilden sollen.
Die übliche Struktur einer „Kata“ besteht aus „Nuki Tsuke“ (das Herausziehen des Schwertes und der erste Schnitt), „Kiri Tsuke“ (weitere Schnitte), „Chiburi“ (das Abschütteln des Blutes) und „Noto“ (das Zurückführen des Schwertes). Iaido wird zumeist alleine durchgeführt, jedoch kommt es zum Erlernen der Handhabung und des Bewegungstempos auch zu Partnerübungen mit bis zu vier Gegnern.